Die Aufstiegsträume von Rot-Weiss Essen sind endgültig geplatzt. Zu Hause gegen den TSV 1860 München, der zuvor nur einen Sieg aus neun Spielen holte, setzte es vor 18.647 Zuschauern eine 0:1 (0:1)-Niederlage.
Besonders bitter: RWE traf ganze dreimal das Aluminium - Erinnerungen wurden wach an das Champions-League-Aus von Paris Saint-Germain, das auf ähnliche Art und Weise an Borussia Dortmund scheiterte.
Essen, im Vergleich zum 0:2 gegen Sandhausen mit Moussa Doumbouya und Vinko Sapina für Leonardo Vonic und Thomas Eisfeld (beide Bank), übernahm von Anfang an die Kontrolle. Nach einigen Annäherungsversuchen folgte die erste Großchance in der elften Minute: Lucas Brumme steckte für Torben Müsel durch, der am herauseilenden 1860-Keeper Marco Hiller scheiterte.
Was wie eine Initialzündung wirkte, würde zunächst die letzten klare Gelegenheit für die Hausherren bleiben. Denn das Team von Christoph Dabrowski blieb zwar spielbestimmend, agierte im Ballbesitz aber viel zu kompliziert und ungenau. Anders die Münchner: Nach einem Ballverlust von Nils Kaiser landete die Kugel über Umwege bei Fynn Lakenmacher, der aus knapp 18 Metern zur 1:0-Führung der Gäste ins lange Eck schlenzte (24.).
1860 München: Hiller - Reich, Verlaat, Glück, Kwadwo - Rieder, Bangerter (66. Frey), M. Schröter, Guttau, Ouro-Tagba (60. Nankishi, 90. Muteba) – Lakenmacher
Tor: 0:1 Lakenmacher (24.)
Gelbe Karten: Vonic, Eisfeld, Götze – Ouro-Tagba, Guttau
Zuschauer: 18.647
Die Essener waren um den Ausgleich bemüht, wirkten nun aber sichtlich gehemmt und anfällig für Konter. Insbesondere den schnelle Mansour Ouro-Tagba bekamen die Rot-Weissen überhaupt nicht in den Griff.
Die nächsten Chancen gingen folglich auf das Konto der Gäste: Erst wurde Lakenmacher nach einem gefährlichen Konter im letzten Moment ausreichend von Sascha Voelcke gestört (31.), ehe ein Abschluss von Morris Schröter aus wenigen Metern zur Ecke geblockt wurde (36.) und Julian Guttau Jakob Golz aus der Distanz zu einer starken Parade zwang (43.). Die Halbzeit-Führung der Münchner, sie war mittlerweile verdient und sorgte für vereinzelte Pfiffe an der Hafenstraße.
Dabrowski wechselte in der Pause gleichdreifach, brachte Marvin Obuz, Isaiah Young und Vonic für Sandro Plechaty, Voelcke und Doumbouya. Zunächst mit unverändertem Resultat: RWE agierte leichtsinnig, mit und ohne Ball. Einen ersten Hoffnungsschimmer gab es nach 55 Minuten: Vonic schob nach Vorarbeit von Felix Götze ein, der zuvor aber im Abseits stand.
RWE investierte nun mehr, stand hinten zwar ziemlich offen, aber kam dem Tor näher: Jasper Verlaat fälschte eine Flanke an die eigenen Unterlatte (62.), ehe gleich zwei Weitschüsse von Brumme an den Pfosten (63., 72.) knallten. Essen hatte zwar Pech, erspielten sich aber gegen die gut sortierten Löwen kaum hochkarätige Chancen im Sechzehner.
Von 1860 war bis auf einen Pfostenschuss von Marlon Frey (81.) mittlerweile kaum etwas zu sehen. Gleiches galt allerdings auch für die Offensive der Essener, die auch in der Schlussphase kein Durchkommen fand.
Die Folge: Es blieb beim 0:1, wodurch RWE rechnerisch nicht mehr aufsteigen und der TSV 1860 München nicht mehr absteigen kann.